Bluthochdruck Diagnose
Welche Ziele verfolgt die Blutdruckdiagnostik?
- Sicherung der Diagnose: Man muss genau untersuchen, ob es sich beim Patienten tatsächlich um eine Bluthochdruckerkrankung handelt. Wichtig dazu ist vor allem die wiederholte Blutdruckmessung, oft mit verschiedenen Verfahren.
- Genaue Ursachen der Hypertonie abklären: Es muss herausgefunden werden, ob es sich um eine Hypertonie handelt, die ohne Erkrankung eines bestimmten Organs entstanden ist, was bei 90 Prozent der Patienten der Fall ist, oder ob beispielsweise bestimmte organische Leiden (bsp. Nierenerkrankung, hormonelle Störungen) den Bluthochdruck auslösen.
- Organschäden aufspüren: Es ist gut möglich, dass die Hypertonie lange Zeit unbemerkt verlaufen ist und bereits Organe in Mitleidenschaft gezogen hat (Nieren, Herz, Gefäße usw.). Die weiterführenden Untersuchungen dienen auch dazu, um den Verlauf hypertoniebedingter Organschäden verfolgen zu können
- Therapieplan entwickeln: Im Arzt-Patienten-Gespräch wird besprochen, was gegen das Voranschreiten der Hypertonie und die Begleit- und Folgekrankheiten unternommen werden kann. Dabei ist die Palette der Maßnahmen sehr vielfältig und reicht von Ernährungs- und Lebensstilumstellung über Steigerung der Aktivität und Erlernen von Entspannungstechniken bis zum Einsatz von einer Vielzahl von Medikamenten.
Was sind die Grundpfeiler der Hypertoniediagnostik?
Das "Basisprogramm" der Hypertoniediagnostik stützt sich auf folgende Grundpfeiler:
- Anamnese (Befragung des Patienten),
- Körperliche Untersuchung,
- Korrekte, wiederholte Blutdruckmessung (evtl. Einsatz von verschiedenen Messverfahren),
- Laboruntersuchungen (Urinstatus, verschiedene Blutwerte),
- Apparative Untersuchungen (bsp. EKG, Sonographie der Nieren, Aorta und Nebennieren) und weiterführende Untersuchungen, um Begleit- und Folgeerkrankungen aufzuspüren (ambulante Blutdrucklangzeitmessungen, Belastungs-EKG, Ultraschalluntersuchung des Herzens, Spiegelung des Augenhintergrunds (= Funduskopie), Ultraschall des Bauchraumes und endokrinologische Tests (= Bestimmung von Hormonen)).
Nicht bei jedem Patienten sind alle Untersuchungen erforderlich. Welche Untersuchungen im Einzelfall sinnvoll sind, muss mit dem behandelnden Mediziner besprochen werden.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009