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Herzerkrankungen

Die Ursachen des Bluthochdrucks liegen nicht im Herzen, vielmehr wird das Herz durch die Hypertonie geschädigt. Die beiden Folgeerkrankungen - Linksherzinsuffizienz (Herzschwäche) und koronare Herzkrankheit - sind bei 2/3 der Hypertoniker todesursächlich.


Linksherzhypertrophie und Linksherzschwäche

Bei ständig erhöhtem Blutdruck verdickt sich der Herzmuskel, um dem Druck in den Gefäßen standzuhalten. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Herzmuskelhypertrophie. Insbesondere die linke Herzkammer reagiert auf die zusätzliche Belastung (= Linksherzhypertrophie, Gewicht jenseits der kritischen Marke von 500 Gramm).

Ab einer bestimmten Wanddicke nimmt der Sauerstoffbedarf des Herzens zu und die Blutversorgung des aufgebauten Muskels ist nicht mehr ausreichend. Die Herzfunktion lässt nach (Herzinsuffizienz). Beim Betroffenen macht sich dies insbesondere bei körperlichen Belastungen durch Luftnot und Brustenge bemerkbar. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer hypertensiven Herzerkrankung.

Mit zunehmender Dauer des hohen Blutdrucks kann eine Herzerweiterung und fortschreitende Herzmuskelschwäche, also eine Herzinsuffizienz, beobachtet werden. Dies ist die häufigste Ursache für ein Herzversagen - vor allem in höherem Alter. Dieser Entwicklung kann durch eine gute blutdrucksenkende Therapie entgegengesteuert werden. Begünstigende Faktoren für eine Herzinsuffizienz sind aber nicht nur eine Hypertonie, sondern auch entzündliche und degenerative Veränderungen des Herzmuskels, Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen und ein Herzinfarkt.

Untersuchungen, welche Rückschlüsse auf die Linksherzschwäche zulassen, sind:

Koronare Herzkrankheit

Der hohe Blutdruck kann - wie das Rauchen - die Herzkranzgefäße schädigen und schließlich zu einer koronaren Herzkrankheit (KHK) führen. Der Herzmuskel wird dadurch in vermindertem Maße durchblutet. Ein Herzinfarkt ist die mögliche Folge. Weitere Folgen könne eine Angina pectoris (Herzenge) mit Brustschmerzen, ein plötzlicher Herztod oder eine Linksherzinsuffizienz sein.

In Zahlen kann das Herzinfarktrisiko bei Bluthochdruck folgendermaßen beschrieben werden: Hypertoniker haben ein 3-fach höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, als Menschen mit normalem Blutdruck.

Die Hypertonie wirkt also auf mehrere Arten schädlich auf das Herz ein. Zum einen führt sie zu einer Herzmuskelhypertropie und über diesen Weg zu einer Herzinsuffizienz. Zum anderen begünstigt sie Gefäßschäden, die zu einem Herzinfarkt führen können, der wiederum eine Herzinsuffizienz begünstigt

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009