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Koffeinkonsum

Koffein hat kein so hohes Suchtpotenzial wie Nikotin oder Alkohol, kann aber bei übermäßigem Genuss (täglich vier bis fünf Tassen) zu einer Blutdruckerhöhung von 5 mmHg führen. Bei Menschen, die unter keiner Bluthochdruckerkrankung leiden, kann sich der Blutdruck wieder normalisieren, auch wenn die konsumierte Koffeinmenge gleich bleibt. Personen aber, die bereits eine Bluthochdruckerkrankung haben, reagieren sehr empfindlich auf das Koffein und der Blutdruck bleibt erhöht. Besonders anfällig für diesen Effekt sind ältere Patienten.

Eine Blutdruckerhöhung um 5 mmHg klingt nicht besonders dramatisch, aber bereits 5 mmHg erhöhen zu einem gewissen Prozentsatz auch das Risiko einer Herzerkrankung und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls. Besonders fatal ist, dass Kaffee häufig zusammen mit Zigaretten oder auch Alkohol konsumiert wird. Ist dies oft Fall, so potenzieren sich die Blutdruck steigernden Effekte der einzelnen Substanzen.

Höchstmenge - und wie erreicht man sie?

Der Koffeinkonsum sollte täglich weniger als 300 Milligramm betragen. In der Schwangerschaft oder bei einer geplanten Schwangerschaft ist man auf der sicheren Seite, wenn man möglichst gar kein Koffein konsumiert (bestimmte Studien sehen aber auch in dieser Lebenssituation keinen negativen Einfluss des Koffeins).

Koffein ist nicht nur im Kaffee. Sehr viele Pflanzen enthalten in ihren Bestandteilen (Blätter, Samen, Früchte) diesen Stoff. Die größte Menge ist in Kakaobohnen, Kolanüssen und Teeblättern.

Eine normale Tasse Filterkaffee mit ca. 125 Millilitern enthält 80 bis 120 Milligramm Koffein. Ein Espresso schlägt mit 40 bis 60 Milligramm zu Buche, eine Dose Cola mit 20 bis 40 Milligramm. Eine Tasse grüner oder schwarzer Tee weist immerhin einen Koffeingehalt von 30 bis 50 Milligramm auf. Selbst in Schokolade ist Koffein enthalten - circa 20 Milligramm in Vollmilchsorten und bis zu 90 Milligramm in Bitterschokolade (Bezugsgröße eine Tafel). Bei diesen Werten sieht man, dass die tägliche empfohlene Höchstmenge schnell erreicht ist.

Ist Koffein schädlich?

Inwieweit Koffein schädlich oder nützlich ist, kann nicht abschließend beurteilt werden. Bestimmte Studien weisen darauf hin, dass es vor Dickdarmkrebs schützt, andere scheinen zu belegen, dass der schädigende Einfluss von Alkohol auf die Leber durch Koffein vermindert wird. Manche Studienergebnisse lassen vermuten, dass übermäßiger Kaffeegenuss die Entmineralisierung der Knochen begünstigt und damit auch die Osteoporose. Zuviel des Koffeins fördert wegen der vermehrten Säureproduktion auch Sodbrennen oder Magengeschwüre, Die Frage, ob Koffein schädlich ist oder nicht, kann also nicht abschließend beurteilt werden und richtet sich wahrscheinlich nach der Menge und individuellen Faktoren.

Was bringt es, wenn man den Koffeinkonsum reduziert?

Der Körper wird nicht einem weiteren Stoff ausgesetzt, der evtl. negative Einflüsse auf die Gesundheit hat. Eine leichte Blutdruckerhöhung ist dann in keinem Fall durch zu viel Koffein bedingt und kann leichter kontrolliert werden.

Was können die Entzugserscheinungen sein?

Hört man auf, Koffein zu konsumieren, so können sich Entzugserscheinungen einstellen. Dazu zählen:

Praktische Tipps, wenn man auf Koffein verzichten will:

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009