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Maligne Hypertonie

Die maligne (= bösartig, unkontrollierbare) Hypertonie ist eine mögliche schwere Verlaufsform des Bluthochdrucks. Sie betrifft vor allem Raucher und ungefähr ein Prozent aller Hypertoniker. Der maligne Bluthochdruck findet sich bei beiden Hypertonieformen, also der primären Hypertonie und der sekundären organisch bedingten Hypertonie. 35 Prozent aller Fälle von maligner Hypertonie sind auf letztere Hypertonieform zurückzuführen. Unbehandelt führt sie innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren zum Tode.

Heutzutage wird dieser extrem bösartige Verlauf eines Bluthochdrucks durch den rechtzeitigen Einsatz von entsprechenden Medikamenten (= Antihypertensiva) selten beobachtet.

Kennzeichen einer malignen Hypertonie:

Bei der malignen Hypertonie findet man diastolische Werte von mehr als 120 mmHg - sogar über 150 mmHg - zusammen mit folgenden Komplikationen:

Wichtig für die Diagnosestellung ist das Auftreten des hohen diastolischen Blutdrucks zusammen mit den aufgelisteten Symptomen. Eine derartige Hypertonie ohne die Krankheitszeichen stellt noch keine maligne Hypertonie dar.

Mögliche Hinweise auf eine maligne Hypertonie sind:

Diagnose und Therapie

Dem behandelnden Mediziner fällt der erhöhte Bluthochdruck auf. Eventuell bestand vorher noch gar keine auffällige Hypertonie, sondern die ersten wahrnehmbaren körperlichen Leiden sind Nieren- oder Herzversagen. Auch kann der Betroffene durch Verwirrung auffallen. Wird der Augenhintergrund untersucht, so können evtl. Blutungen und ein Papillenödem festgestellt werden. Die maligne Hypertonie stellt einen medizinischen Notfall dar und muss im Krankenhaus behandelt werden. Effektive Bluthochdruckmittel können auch bei dieser Art der Hypertonie helfen.

Ursache

Der genaue Entstehungsgrund einer malignen Hypertonie ist nicht bekannt. Die bedrohliche Erkrankung kann sich aber aus einem unkontrolliert hohen Blutdruck entwickeln. Andere Erklärungsansätze gehen davon aus, dass die geschädigten Nieren Stoffe freisetzen, die zu einer Blutgefäßverengung und damit zum hohen Blutdruck führen und auch die Nieren weiter schädigen. Dieser Mechanismus schaukelt sich immer weiter auf.

Prognose

Entscheidend für die Prognose ist, wie viel Nierengewebe noch funktionstüchtig ist. Von Patienten mit minimalen Nierenschäden leben 90 Prozent noch länger als fünf Jahre.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009