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24-Stunden-Blutdruckmessung

Durch die vielen, über den Tag und die Nacht verteilten Messungen (alle 15 Minuten tagsüber, alle 30 Minuten nachts) bietet die ambulante 24-Std.-Messung Vorteile gegenüber der alleinigen Arztmessung:

Wie bei der Gelegenheitsmessung und Selbstmessung sollten nur Geräte verwendet werden, die die Genauigkeitskriterien eines etablierten Validierungsprotokolls erfüllt haben (s.o.). Es sollten tagsüber mindestens 21 aussagekräftige Messungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks und nachts mindestens 12 aussagekräftige Messungen aufgezeichnet werden. Werden zu wenig Messungen erhoben, sollte das Monitoring wiederholt werden.

Die Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks hat als obere Normgrenze für den Tagesmittelwert (z.B. 7 bis 22 Uhr) 135/85 mmHg festgelegt. Die Klassifizierung als "hochdruckkrank" erfolgt anhand dieses Wertes. Für den 24h-Mittelwert gilt 130/80 mmHg, für den Nachtmittelwert 120/75 mmHg als obere Normgrenze. Tagsüber sollten < 25%, nacht s < 20% der gemessenen Werte unter 140/90 mmHg liegen. Ein Absinken um weniger als 10 % in der Nacht oder ein Blutdruckanstieg ist auffällig und sollte abgeklärt werden. Prinzipiell wäre es wünschenswert, daß jeder Hypertoniker zumindest einmal eine 24-Std.-Messung erhält, um die Tag-/Nachtrhythmik zu überprüfen.

Die 24-Std.-Blutdruckmessung vor Beginn einer Therapie ist immer dann indiziert, wenn:

Der Blutdruck zeigt normalerweise eine zirkadianen Rhythmik mit den höchsten Werten am Vormittag, einem zweiten Gipfel am späten Nachmittag und einem Abfall der systolischen Mittelwerte um 10 bis 15 % der diastolischen um 15 bis 20 % während der Nacht im Schlaf. Exogene Faktoren, z.B. Schichtarbeit, können diese Rhythmik modifizieren. Ein fehlender Blutdruckabfall während des Nachtschlafes oder sogar ein Blutdruckanstieg werden beobachtet bei sekundärer Hypertonie, sowie bei Patienten mit renalen (Nieren), cerebrovaskulären (Gehirngefäße) oder kardialen (Herz) Hochdruckkomplikationen, bei Schwangerschaftshypertonie, Schlafapnoe, nächtlichem Asthma bronchiale und nach Herz- oder Nierentransplantation.

Die Langzeitblutdruckmessung unter bestehender Therapie sollte immer dann vorgenommen werden, wenn:

Für die 24-Std.-Messung ist ein möglichst repräsentativer Tagesablauf erforderlich, d.h. im Regelfall wird sie an einem Werktag vorgenommen. Für die Zuordnung der Meßwerte zu verschiedenen Tätigkeiten, Erlebnissen und zur Medikamenteneinnahme ist ein Protokoll notwendig, das während der vorgesehenen 20minütigen Meßintervalle ausgeführt werden sollte. Aufstehen, zu Bett gehen, Einnahme von Antihypertensiva und andere relevante Ereignisse sollten mit korrekter Uhrzeit notiert werden.